Dies Academicus für Demonstration „Leerer Bauch studiert nicht gern – soziale Verbesserungen sofort!“
Beschlusstext aus der Fakultätsratssitzung am 14.06.2023:
Der Fakultätsrat ruft am 30. Juni ab 14 Uhr einen Dies Academicus aus, um allen Mitgliedern der Fakultät die Teilnahme an der Demonstration „Leerer Bauch studiert nicht gern – soziale Verbesserungen sofort!“ zu ermöglichen. Die Mitglieder der Fakultät sind aufgerufen, die Aktivitäten zur Verbesserung der sozialen Lage der Studierenden zu unterstützen und die Teilhabe an ihnen allen zu ermöglichen.
Der Beschluss wird den Mitgliedern der Fakultät auf geeignetem Wege bekannt gemacht.
Begründung:
Studieren ist kein Privileg, sondern produktive Tätigkeit zur Befähigung zur und sozialen und zivilen Gestaltung der Gesellschaft und ein grundlegendes Menschenrecht. Gute soziale Lebensbedingungen für Studierende sind Grundlage für ein gelingendes Studium, kritisches Denken, die produktive Auseinandersetzung und kulturelle Entfaltung zur Mehrung des Allgemeinwohls. Diese sozialen Bedingungen zu verwirklichen ist für alle gut und sollte unsere gemeinsame Angelegenheit sein, insbesondere in Anbetracht der aktuellen Lage.
Eine repräsentative Umfrage des Fachschaftsrates Sozialwissenschaften hat aufgedeckt, dass zwei Drittel der Studierenden mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze leben, knapp 40 % sich keine unerwartet größeren Ausgaben tätigen können, sowie 15 % aus finanziellen Gründen bei ihren Eltern leben müssen. Diesen Zustand müssen wir dringend überwinden. Zumal genug Mittel vorhanden sind dies zu tun: Während aktuell einige wenige Rekordgewinne einfahren, haben immer mehr Menschen mit Armut, Ausgrenzung und soziokulturellen Zumutungen aller Art zu kämpfen.
Damit niemand allein kämpfen muss, haben wir mit anderen Aktiven drei Vollversammlungen zur Verbesserung der sozialen Lage einberufen. Auf der letzten wurde beschlossen eine Hochschulübergreifende Demonstration zu veranstalten. Unter dem Motto „Leerer Bauch studiert nicht gern – soziale Verbesserungen sofort!“ stehen die folgenden Forderungen im Vordergrund:
- Unbefristetes BAföG als Vollzuschuss, alters-, eltern- und herkunftsunabhängig, in Höhe der realen Lebenshaltungskosten, inflationsangepasst dauerhaft allen Studierenden zur Verfügung stehend!
- Das Studierendenwerk für alle seine Leistungen bedarfsgerecht und öffentlich ausfinanzieren!
- Das 49 Euro Ticket in ein sozial ermäßigtes 19 Euro Ticket umwandeln!
Dafür, diese Forderungen gesellschaftlich durchzusetzen ist jeder von Bedeutung. Die Verbesserung der sozialen Bedingungen ist Angelegenheit aller Universitätsmitglieder. Daher sollten wir den Kampf zur Verwirklichung sozial auskömmlicher Studienbedingungen entsprechend unterstützen.