„Vergaberichtlinien für die Vermietung der Universitätsgebäude müssen eingehalten werden“

Veröffentlicht von geisteradmin am

Antrag an den Fakultätsrat Geisteswissenschaften am 05.06.2019

Antragsteller: Thomas Stahlhut, Johanna Wellmann

Vergaberichtlinien für die Vermietung der Universitätsgebäude müssen eingehalten werden“

Antrag:

Der Fakultätsrat für Geisteswissenschaften protestiert aus jüngstem Anlass [Vermietung von ESA W für „EMAC Annual Conference“ vom 27.05.2019 bis 31.05.2019] gegen das zur Verfügung stellen der Universitätsgebäude an externe Nutzer während des regulären Lehrbetriebs.

Der Fakultätsrat fordert das Präsidium der Universität auf,

1.) die Bestimmungen über die Vergabe und Nutzung von Grundstücken und Räumen der Universität Hamburg (Raumvergabebestimmungen) [Dokument „Raumvergabebestimmungen“ siehe Anhang] insbesondere bei der Nutzung der Universitätsgebäude durch externe Nutzer einzuhalten und die entsprechenden Organe der Universitätsverwaltung (Uni-Marketing und Flächenmanagement) ebenfalls auf die Einhaltung der Bestimmungen zu verpflichten.

2.) bei unvermeidbaren Überschneidungen bei der Raumnutzung die Betroffenen unverzüglich zu informieren und geeignete Ausweichmöglichkeiten gemeinsam mit den Betroffenen zu finden und zu erschließen.

3.) die Vermietung der Universitätsgebäude an wissenschaftsferne Institutionen für gewerbliche Zwecke prinzipiell zu unterlassen.

4.) gemeinsam mit den Mitgliedern der Universität die Bemühungen um die großzügige bauliche Erweiterung der Universität zu intensivieren.

Begründung:

Gesellschaftlich verantwortliche Wissenschaft im Sinne des Leitbildes der Universität erfordert dafür geeignete Räume, von denen es durch das stetige Anwachsen der Universität und ihrer auch gesetzlich zugewiesenen Aufgaben strukturell zu wenige gibt. Zudem ist besonders ärgerlich, wenn die ohnehin knapp bemessenen Räumlichkeiten zusätzlich in- und außerhalb des regulären Lehrbetriebs an externe „Partner“ der Universität vermietet oder auch kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Die Zweckentfremdung der Universitätsgebäude durch privatwirtschaftliche Messen oder Kongresse ist in Anbetracht des gegenüber liegenden Messezentrums geradezu absurd. Der politisch geschaffene Sachzwang durch Jahrzehnte lang hinausgezögerte Sanierungen und die strukturelle Unterfinanzierung der Universität muss politisch überwunden werden, statt in den Ausverkauf der Universität zu münden.

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