„Umbenennung der Hörsäle im Philosophenturm“

Veröffentlicht von Marie Panten am

Antrag:

Der Fakultätsrat für Geisteswissenschaften beschließt:

1. Die Hörsäle im Philosophenturm werden zur Wiedereröffnung des Gebäudes umbenannt.
2. Zur Findung von Namensträgern wird eine Arbeitsgemeinschaft eingerichtet. Diese Arbeitsgemeinschaft wird Fakultätsweit bekanntgegeben und zum mitmachen aufgefordert.
3. Die Arbeitsgemeinschaft wird dazu aufgefordert im ersten Schritt dem Fakultätsrat einen Kriterienkatalog vorzulegen

Begründung:

„Wenn aber keine Zeitzeugen mehr da sind, die von den damaligen Vorgängen berichten können, droht ein drittes, endgültiges Schweigen. Das darf nicht sein.“
Anneliese Tuchel, Schwester von Reinhold Meyer, in „Hamburg und die „Weiße Rose“ taz vom 12.11.1994

Aktuell befindet sich der Philosophenturm in Sanierung und mit der Wiedereröffnung bietet sich eine gute Möglichkeit Menschen zu ehren die für die Geschichte der Fakultät und darüber hinaus außerordentliche Bedeutung hatten. Nach Menschen die eine Inspiration und ein Wegweiser für jede/n sein sollen der/die einen Hörsaal im Philosophenturm betritt. Ein Beispiel für so jemanden ist Reinhold Meyer. Er war Student der Germanistik und der Philosophie an der Universität Hamburg. Zugleich war er Juniorchef der Buchhandlung „Agentur des Rauhen Hauses“ in dessen Keller sich die später als Hamburger Weiße Rose benannte Widerstandsgruppe traf und sich gemeinsam verbotene Literatur, Kunst und Musik aneignete. Am 12.11.1944 stirbt Reinhold Meyer mit 24 Jahren in der GeStaPo Haftanstalt Fuhlsbüttel an den Folgen von Misshandlungen.
Orte des Gedenkens und der Inspiration zu schaffen ist die Verantwortung von uns allen, auch die unserer Fakultät und gerade die der Geisteswissenschaften. Diese Verantwortung nehmen wir am besten kooperativ und gemeinsam wahr, gegen das drohende endgültige Schweigen.

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