Aufruf zur Teilnahme an der 20. Marathonlesung aus den von den Nazis verbrannten Büchern am Kaiser-Friedrich-Ufer.

Veröffentlicht von Thomas Stahlhut am

Antrag:
Der Fakultätsrat ruft die Mitglieder der Fakultät auf zur Teilnahme an der 20. Marathonlesung aus den von den Nazis verbrannten Büchern, die am 14.5.2020 von 11-18 Uhr am Kaiser-Friedrich-Ufer stattfindet.

Begründung:
„Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als erinnerungspolitische Wende um 180 Grad!“
Der thüringische AfD-Vorsitzende Björn Höcke im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dresdner Gespräche“ vor der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative, 17.01.2017.

„Auch der bürgerliche Geist, soweit er noch Ehrbares an sich hatte, hat eine Niederlage erlitten. Eine Niederlage, die zwar ein paar hundert Erwerbsriesen zum Sieg wurde, jedoch einen Thomas Mann über die Grenzen trieb. […] Die Zeit der bürgerlichen Aufklärung, der großen bürgerlichen Klassiker erscheint als späte Mahnung; ein Wort Nietzsches erfüllt sich (wenn auch bedeutend ziviler, als dieser es meinte): ‚Die Tugend wird wieder interessant’“
Ernst Bloch, “Der Intellektuelle und die Politik”, 1938.

Am 14.5.2020 findet die diesjährige Marathonlesung aus den von den Nazis verbrannten Büchern statt, zu deren Teilnahme der Fakultätsrat Geisteswissenschaften die Mitglieder der Fakultät einladen sollte. Das progressive Erbe eines „Nein!“ Zum Faschismus und des unbedingten „Ja!“ zur Menschheit aufzugreifen und zu beleben wird heute immer wichtiger. Im 75. Jahr nach der Befreiung vom Faschismus sollte die Fakultät für Geisteswissenschaften in Hamburg erneut ihre Mitglieder aufrufen, sich an der Lesung zu beteiligen.

Links zum Aufruf:
https://www.lesezeichen-setzen.de/images/dokumente/Plakat_2020.pdf
https://www.lesezeichen-setzen.de/index.php/1-lesezeichen-setzen

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