Antrag auf Einrichtung einer „AG PhilTurm-Umzug“
Zurück im universitären Leben!
Nach Jahren im Überseering ziehen wir im Wintersemester endlich zurück an den Universitätscampus. Damit ist eröffnet, dass wir wieder Teil des aktiven Zusammenspiels der Fakultäten und Mitgestalter lebendiger Diskussion und Austausch werden, der im Überseering stark erschwert war. Damit das in jedem Sinne gut gelingt sollten wir schon vor dem Einzug diskutieren, wie wir uns die bestmögliche Gestaltung vorstellen, was wir dafür schon jetzt tun können und was wir uns Vornehmen nach dem Einzug in Angriff zu nehmen.
Für vertiefte Diskussion und kooperatives Arbeiten sind geeignete Orte essenziell. Die für die Bibliothek geplanten Gruppenarbeitsräume sind im Vergleich zum Überseering ein enormer Fortschritt. Dch findet Studium nicht unwesentlich auch außerhalb der Bibliotheken statt. Im besten Fall wird sich in den Seminarräumen, auf den Fluren, im Foyer und vor dem Gebäude ebenso widersprochen, einander beigepflichtet, Argumente mit Quellen belegt – kurzum heiß diskutiert. So stellen wir uns das Studium vor und dafür bedarf es auch dort überall die bestmöglichen Bedingungen, welche zum Verweilen einladen.
Diskussionen um die Rolle der Geisteswissenschaft in der Gesellschaft waren in der Vergangenheit mehrfach Ausgangspunkt für die Schaffung verschiedener Kunstwerke in den Fluren sowie für die Schenkung bzw. letztendlich den Verkauf des Triptychons von Oskar Kokoschka an die Geisteswissenschaftliche Fakultät oder zum Beispiel die Ausstellung zur Geschichte des Fachbereiches Geschichte. Die Ausstellung wurde mit an den Überseering genommen und sollte wieder mit in den PhilTurm kommen, um beispielgebend für eine geschichtsbewusste Wissenschaft zu wirken. Das Triptychon muss zurück in den Hörsaal, für den es bestimmt ist, um den hohen Gehalt der Geisteswissenschaften, Kokoschkas Wertschätzung dieser weiterhin zum Ausdruck zu bringen und entgegen der Vermarktung und Veroberflächlichung für mehr Vertiefung zu wirken. Von der studentischen Kunst am Bau ist leider nur sehr wenig erhalten geblieben, ob wir diese als kontextualisierte Ausstellung wiederherstellen bleibt uns überlassen – zu befürworten ist es in jedem Fall.
Damit wir wissen was die jeweils anderen forschen, lehren und lernen sollten wir uns Gedanken machen, wie wir uns mitteilen wollen. Pinnwände und Vitrinen in den Fluren und Foyers für Ergebnisse aus Seminaren und Forschungsprojekten sind dafür zum Beispiel ein sinnvolles Mittel. So kommen wir interdisziplinär im eigenen Gebäude in Kontakt und ermöglichen der Stadtgesellschaft sowie anderen Disziplinen einen Einblick in unser Tun. Zu diesem Einblick gehören auch Möglichkeiten zum Informieren über Veranstaltungen und Sitzungen der Fakultät wie auch der studentischen und akademischen Selbstverwaltung und ihren Wahlen.
Bei solchen Überlegungen zur Nutzung des Gebäudes stoßen wir schnell auf folgendes Problem: seit Sanierungsbeginn ist der Philosophenturm nicht mehr Eigentum der Universität Hamburg sondern ist in den Besitz der Sprinkenhof AG übergegangen und wird durch Public-Public-Partnership verwaltet. Einer produktiven Aneignung des PhilTurms steht dies aber nur im Wege, wenn wir uns als Mieter und nicht als Nutzer begreifen und eine Gestaltung des Gebäudes in diesem Sinne durchsetzen. Darüber hinaus benötigt es eine weitreichende Perspektive für den Verbleib der Fakultät am Campus. Sowie für mehr Fläche und eine Ausfinanzierung der gesamten Universität.
Damit uns all dies gelingt wollen wir für die ersten Schritte eine Arbeitsgruppe gründen in welcher Diskussionen für die Fakultät und den Fakultätsrat vorbereitet sowie Ideen für die PhilTurm Gestaltung ausgearbeitet und an entsprechende Stellen weitergegeben bzw. umgesetzt werden. Für die Besetzung schlagen wir jeweils zwei Mitglieder aus allen Mitgliedsgruppen vor.
Hiermit beantragen wir eine entsprechende Arbeitsgruppe „AG PhilTurm Einzug“.