Lea Grundig – Kunst und Humanität im Widerstand
Einladung zur Veranstaltung: „Lea Grundig – Kunst und Humanität im Widerstand“
mit Buchvorstellung „Hommage an die Menschen.“ von Prof. Dr. Sigrid Jacobeit

Lea Grundig (1906–1977) zählt zu den bedeutendsten Grafikerinnen des 20. Jahrhunderts, deren engagiertes Werk untrennbar mit den politischen Umbrüchen ihrer Zeit verbunden ist. Sie schuf die Zyklen „Harzburger Front“, „Unterm Hakenkreuz“ (1936), „Der Jude ist schuld!“, „Krieg droht!“, „Im Tal des Todes“ und „Ghetto“. Im Jahr 1935 erhielt sie Ausstellungsverbot. Als jüdische Kommunistin musste sie im faschistischen Deutschland Verfolgung und Haft erleiden, bevor sie ins Exil nach Palästina floh. In ihren grafischen Zyklen, Zeichnungen und Radierungen thematisierte sie eindrucksvoll Unterdrückung, Krieg, Exil und dagegen den unbeirrbaren Kampf für Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Darüber hinaus leisten sie und Ihr Mann Hans Grundig (1901-1958) auch einen Beitrag zur sozialistischer Kunsttheorie.
„Ein Kunstwerk, das hinter verschlossenen Türen von niemanden gesehen wird, ist ein Stück totes Material. Sein Leben beginnt erst dann, wenn es auf den Menschen einwirkt, wenn es sie Freude empfinden läßt und wenn es Gefühle und Gedanken auslöst.“
Grundig, L., (1978): Über Hans Grundig und die Kunst des Bildermachens. S.6.
Kunst soll bewegen – den Verstand, die gebildeten Emotionen, mit Lust auf eine bessere Gesellschaft. Eine Ästhetik des Widerstands.
Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir uns mit dem Leben und dem Werk von Lea Grundig auseinandersetzen. Ein Höhepunkt des Abends ist die Vorstellung des Buches „Hommage an den Menschen“ durch die Autorin und Herausgeberin Prof. Dr. Sigrid Jacobeit.
Das Werk beleuchtet das künstlerische und politische Engagement Lea Grundigs und bietet Möglichkeiten der Reflexion von der Bedeutung der Kunst für den Kampf für Humanität und die Überwindung der Unterjochung der Menschheit.
Prof. Dr. Sigrid Jacobeit ist eine bundesdeutsche Ethnographin und ausgewiesene Kennerin der deutsch-jüdischen Kunst- und Kulturgeschichte. Sie war langjährige Direktorin eines Museums und hat sich in zahlreichen Publikationen intensiv mit Fragen des antifaschistischen Widerstands und der Erinnerungskultur beschäftigt. Sie übernahm im Dezember 1992 das Amt als Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, des größten Frauen-Konzentrationslagers auf deutschen Reichsgebiet was zwischen 1939 und 1945 bestand. Zuvor war sie von 1991 bis 1992 stellvertretende Direktorin des Museums der Arbeit in Hamburg. Mit ihrer profunden Expertise und Leidenschaft für das Thema lädt sie zu einer inspirierenden Auseinandersetzung mit dem Vermächtnis Lea Grundigs ein.
Wir freuen uns auf Euer Kommen und einen anregenden Abend im Zeichen von Kunst, Geschichte und unverbrüchlicher Menschlichkeit.
22. Mai, 18 Uhr Hörsaal F Philosophenturm